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Zuckerwurzel

lat. Sium sisarum

Englisch: Ret

Mittelzehrer

Geschichte

Die Zuckerwurzel, lateinisch Sium sisarum gehört zur Familie der Doldenblütler, lateinisch Apiaceae. Die Zuckerwurzel stammt aus dem östlichen Europa und aus Asien. Wild wächst die Pflanze vom Kaukasus bis hin nach Sibierien. Der süße Geschmack der Wurzeln hat der Pflanze ihren Namen gegeben. Zuckerwurzel ist eine mehrjährige Pflanze. Sie wird 100 bis 150 Zentimeter hoch. Sie bildet ein Bündel weißer verdickter Wurzeln, wobei die mittlere Wurzel am stärksten ausgebildet ist. Die Wurzeln sind weißlich grau und das Fleisch ist weiß. Die Pflanzen sind winterhart. Die Blätter der Zuckerwurzel sind fiedrig und besitzen jeweils drei bis elf Blättchen. Der Rand der schmalen Blättchen haben einen gesägten Rand. Jüngere Pflanzen haben spitze Blätter, ältere runde. Die Pflanze blüht zwischen Juli und August im zweiten Jahr nach der Aussaat. Die Blüten stehen in Dolden zusammen und sind weiß und sternförmig. Aus den Blüten entstehen braune Früchte, die denen der Karotten ähneln. Wie bei der Karotte haften die Teilfrüchte aneinander.

Geschichtliches und kulturelles Wissen über die Zuckerwurzel sagt aus, dass die Zuckerwurzel ursprünglich in Westasien, Zentralasien, im Kaukasusgebiet in Rumänien, Bulgarien, im europäischen Russland, der Ukraine, Moldawien und Ungarn verbreitet war. Ursprünglich soll sie aus dem östlichen Asien stammen. Viele vermuten China als ihr Herkunftsland. Im Altertum war sie in Europa nicht bekannt. Geschichtliches und kulturelles Wissen besagt weiterhin, dass die Zuckerwurzel erst im 15. Jahrhundert aus Russland in die europäischen Länder eingeführt wurde. Während der Renaissance gab es in England den ersten Kuchen und andere Süßspeisen aus der Zuckerwurzel. Bis etwa 1850 wurde die Zuckerwurzel in Italien und Deutschland angebaut und dann durch die Kartoffel ersetzt. Heute wird die Zuckerwurzel in Europa kaum noch angebaut.

Ernährung

Nährwerte Pro 100 g
Eiweiß 5,0 g
Fett 1,0 g
Kohlenhydrate 15,8 g
         davon Zucker
Ballaststoffe
Kalorien 95,0 kcal / 399,0 kJ

Gesundheit

Die Wurzel der Pflanze enthält vier bis acht Prozent Zucker. Die Trockensubstanz, die 16 Prozent beträgt, enthalt viel Zucker und Proteine. Die meisten Vitamine sind in den Sprossen enthalten. Die Wurzel enthält außerdem Mineralstoffe und Pektine. Laut Leonhart Fuchs, deutscher Arzt und Botaniker, ist die Zuckerwurzel lieblich und süß und der gedörrte Samen wird in Wein eingenommen und ist gut gegen Schluchzen und Magengrimmen. Sie sollen die Potenz und das Herz stärken und gegen Übelkeit helfen. Nicholas Culpeper, der in England als Arzt lebte, berichtet, die Zuckerwurzel helfe der Leber und rege die Verdauung an. Die Zuckerwurzel habe außerdem aphrodisierende Eigenschaften. In der Küche wird die Pflanze als Gemüse verwendet. Die Wurzel ist nach dem Kochen mehlig und hat einen süßen und aromatischen Geschmack. Die Wurzel kann auch gebraten werden. Aus der frischen Wurzel lässt sich Branntwein herstellen. Die frischen Blätter können im Frühjahr in Salaten verwendet werden.

Vermehrung

Saatgut kann von der Pflanze selbst gewonnen werden. Wenn die Dolden sich braun färben, können diese zur trocknen abgeschnitten werden. Die Erntezeit für das Saatgut liegt zwischen August und Oktober. Wenn die Samen trocken sind, können sie in Papiertütchen trocken, kühl und dunkel gelagert werden und sind bis zu drei Jahren haltbar. Die Vermehrung kann auch durch die Wurzeln stattfinden. Die größten Wurzeln werden herausgesucht. Dann lagert man sie ein und pflanzt sie im nächsten Jahr wieder aus.

Klima

Die Zuckerwurzel ist gut an das Klima in Mitteleuropa Klima angepasst. Sie bevorzugt einen Standort mit leichtem, nährstoffreichem Boden. Die Pflanze kann es nicht vertragen, wenn sich Nässe an ihren Wurzeln staut.

Ernte

Die Erntezeit dauert vom Herbst bis in den Winter. Zur besseren Aufbewahrung wird die Wurzel in Sand gelegt und im Keller aufbewahrt. Verbraucht werden nur die Wurzeln der einjährigen Pflanzen, die älteren sind unbrauchbar.

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