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Weißkraut/Weißkohl – Türkis

lat. Brassica oleracea var. Capitata f. alba

Englisch: White cabbage

Starkzehrer

Geschichte

Als Wildform des Kohls war Kraut bereits den Kelten, Griechen und Römern in der Antike als Gemüsepflanze bekannt. Durch die Kultivierung der Pflanzen in Klostergärten wurde Kraut in Europa verbreitet und dessen heilende Wirkung bekannt. Im Alltag der Bauern hatte der Anbau von Kraut ebenfalls eine große Bedeutung, da oft am Ende eines harten Winters nur noch vergorenes Kraut als Gemüse zur Verfügung stand und die Menschen vor dem Verhungern rettete. Aufgrund des langen traditionellen Anbaus geht Kraut als kulinarisches, aber auch kulturelles Erbe in unsere Geschichte ein. Sogar Karl der Große verordnete bereits im Jahr 812 die Anpflanzung von Weißkraut als Nährfrucht an. 

Als typisches Wintergemüse ist Kraut ein wichtiger Bestandteil regionaler Küche und wird als Krautsalat oder zu Sauerkraut vergoren zu vielen Speisen angeboten. Auch als kulturelles Brauchtum ist er durch den „Krauttanz“ bei Hochzeiten bekannt und ein wichtiger Bestandteil traditioneller Hochzeitsmenüs. Zahlreiche Redewendungen enthalten Informationen über die Wichtigkeit von Kraut wie zum Beispiel: „Dagegen ist kein Kraut gewachsen“, oder synonym für Durcheinander: „Wie Kraut und Rüben“.

Ernährung

Nährwerte Pro 100 g
Eiweiß 1,3 g
Fett 0,2 g
Kohlenhydrate 3,0 g
         davon Zucker
Ballaststoffe 2,8 g
Kalorien 22,0 kcal / 92,0 kJ

Gesundheit 

Bereits im Altertum galt Kraut als universelles Naturheilmittel. Hippokrates schätzte die abführende Wirkung und Cato führte den guten Gesundheitszustand des römischen Volkes auf die Wirkstoffe von Kraut zurück. Als geschichtliches Volksnahrungsmittel wurde den Menschen Kraut empfohlen. Er wirkt blutreinigend, entzündungshemmend, stärkt das Immunsystem und fördert unseren Stoffwechsel. Äußerlich angewendet helfen Krautwickel langsam heilende Wunden zu schließen und werden bei Rheumatischen Erkrankungen, Gicht und Prellungen aufgelegt. 

Vermehrung

Das Saatgut kann im März und April direkt in das Freiland ausgesät werden (Reisig schützt vor Frost). Gräbt man im Oktober Krautpflanzen mitsamt der Wurzel aus und lagert diese in einem dunklen, kühlen Raum in einem Sand-Erde-Gemisch, welches laufend feucht gehalten werden muss, können diese Krautpflanzen im Frühjahr wieder direkt ins Beet gesetzt werden. 

Klima

Seinen Ursprung hat das Kraut im westlichen Europa und im Mittelmeerraum. Weißkraut ist bei der Beschaffenheit des Bodens sehr anspruchsvoll und bevorzugt humusreichen, mittelschweren Lehmboden. Ist der Boden zu feucht oder zu sandig kann Kompost untergemischt werden. Die Pflanzen bilden 1 ½ bis 2 Kilogramm schwere Köpfe aus, lieben windgeschützte Bereiche und ausreichend Feuchtigkeit – bei starker Hitze unbedingt morgens und abends gießen.

Ernte

Bei Weißkraut wird nur der innere feste Kopf geerntet, außer eine Überwinterung ist vorgesehen, dann müssen auch die Wurzeln ausgegraben und die gesamten Pflanzen kopfüber in einem dunklen, kühlen Raum aufbewahrt werden. Selbst wenn das Kraut keine Wurzeln mehr hat, ist es lange haltbar und kann gut eingelagert werden. Nacktschnecken die sich am Weißkraut vergreifen möchten, sollten per Hand, oder mittels einer Bierfalle entfernt werden, ohne auf chemische Schädlingsbekämpfungsmittel zurückzugreifen zu müssen. 

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