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Sommer Portulak

lat. Portulaca oleracea

Englisch: Purslane

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Geschichte

Portulak (Portulaca oleracea) stammt ursprünglich aus Afrika und Kleinasien und gehört zur Familie der Portulakgewächse (Portulacaceae). Als geschichtliches Wissen ist zu erwähnen, dass der Portulak schon um 800 v. Chr. in babylonischen Schriften als Heilpflanze erwähnt wurde und im Heilkräutergarten des babylonischen Königs angebaut wurde.

Dass Portulak im alten Griechenland als Gemüse benutzt wurde und als Heilpflanze gegen Verstopfungen und Entzündungen der Harnorgane eingesetzt wurde, ist weiteres geschichtliches Wissen. Als kulturelles Wissen gilt, dass schon Hildegard von Bingen (1098–1179) das einjährige Wildgemüse und Gewürzkraut in ihren Schriften erwähnte

Der Sommer Portulak darf nicht mit dem Winter Portulak verwechselt werden. Dieser wird ebenfalls als Wildgemüse genutzt, ist auch ebenfalls einjährig, gehört aber einer anderen Pflanzenfamilie an. Er war ursprünglich in Nordamerika beheimatet. 

Portulak gehört zu den sukkulenten Pflanzen. Er wird etwa 40 Zentimeter hoch. Er besitzt rötliche Stängel, an denen paarweise fleischige, sattgrüne Blätter sitzen. Die Blätter werden roh gegessen und haben einen säuerliche, leicht nussigen Geschmack. Wenn der Sommer Portulak nicht geerntet wird, zeigen sich an der Spitze der Pflanze gelbe Blüten, die sich zu Samenkapseln mit schwarzen Körnern entwickeln.

Ernährung

Nährwerte Pro 100 g
Eiweiß 1,0 g
Fett 0,3 g
Kohlenhydrate 3,0 g
         davon Zucker
Ballaststoffe 2,0 g
Kalorien 16,0 kcal / 67,0 kJ

Gesundheit

Sommer Portulak wird in der Naturheilkunde als Heilpflanze genutzt. Ihr werden einige Eigenschaften zugeordnet, die förderlich für die Gesundheit sein sollen. Er wirkt antibakteriell, reinigend und harntreibend. Als kulturelles Wissen gilt, dass er im Mittelalter gegen Skorbut eingesetzt wurde, weil er gegen Entzündungen im Mund und bei Hautgeschwüren hilft.

Sommer Portulak enthält Magnesium und Kalium und etwa 72 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm. Außerdem ist er reich an sekundären Pflanzenstoffe. Diese Antioxidantien fangen freie Radikale ab, die bei Stoffwechselprozessen im Körper entstehen. Sie wirken als Zellschutz, Zellalterung und Zellentartung.

Ein besonderer Inhaltsstoff des Portulaks sind die Omega-3-Fettsäuren. Portulak hat unter den grünen Blattgemüsen den höchsten Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, die wichtig für ein gesundes Hirn und Herz sind. Sie beugen rheumatischen Erkrankungen und Krebs vor. Eine Studie belegte, dass Portulak einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat.

Da Portulak mit 615 Milligramm pro 100 Gramm auch einen sehr hohen Nitratgehalt hat, sollte er nur frisch und in nicht allzu großen Mengen verzehrt werden. Wenn Speisen erwärmt werden, kann Nitrat durch Bakterien zu Nitrit umgewandelt werden. Nitrit kann krebserregende Nitrosamine bilden.

Aus den Blättern des Sommer Portulak werden Salate zubereitet. Er kann auch als Suppeneinlage verwendet werden. Als Wintervorrat kann er eingesalzen oder in Essig eingelegt werden. Diese Art der Vorratshaltung ist vor allem in Russland üblich. Die Samen enthalten Proteine und Fett und werden gemahlen als Mehl verwendet.

Vermehrung

Ab Juli blüht der Sommer Portulak mit kleinen gelben Blüten. Die Blüten sind selbstbefruchtend. Aus ihnen bilden sich Samenkapseln mit kleinem schwarzem Saatgut. Das Saatgut wird von Ameisen verbreitet. Es kann aber auch von den Pflanzen gesammelt und getrocknet werden, um im Frühjahr wieder ausgesät zu werden. Es sollte trocken, kühl und dunkel aufbewahrt werden.

Klima

Sommer Portulak bevorzugt ein mildes Klima und gedeiht daher in unseren Sommern besonders gut.

Ernte

Sommer Portulak wird am besten frisch verwendet. Dazu schneidet man die Triebspitzen der Pflanzen ab. Sie können als Salat verwendet werden. Die hinter den abgeschnittenen Trieben liegenden Seitentriebe treiben weiter aus und können später wieder abgeschnitten werden. Durch das Abschneiden der Triebe wird die Portulak-Pflanze immer buschiger. Sie ist auch für einen Anbau im Topf geeignet.

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